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Katholische Theologie


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Moraltheologie

Moraltheologie hat mit dem alltäglichen Leben der Menschen zu tun. Wir müssen ständig Antworten finden auf die Fragen „was soll ich tun?“ und „wie soll ich leben?“. Nicht immer ist uns bewusst, dass diese Fragen hinter unseren Handlungen und Entscheidungen stehen. Gelegentlich stellen sie sich ausdrücklich. Wollen wir darauf nicht einfach beliebig und unüberlegt reagieren, dann müssen wir in der Lage sein, unsere wertenden Entscheidungen rational zu begründen. Dann stellen sich ganz grundsätzliche Fragen: Wozu befähigt mich meine Freiheit? Was begrenzt meine Freiheit zu Recht? Gibt es diese Freiheit überhaupt? Was ist Schuld? Kann ich meinem Gewissen trauen?

Um diese Fragen gründlich zu durchdenken können wir mit Theologen und Philosophen wie Thomas von Aquin und Immanuel Kant diese Fragen besser verstehen, aber auch verschiedene Antwortmöglichkeiten durchspielen. Stellen sich uns moralische Fragen in speziellen Bereichen (bspw. Bioethik, Medienethik, etc), dann ist die Moraltheologie auf Erkenntnisse der Human- und Sozialwissenschaften angewiesen.

Bei all dem fragt die Moraltheologie über die rein philosophische Perspektive hinaus nach der Relevanz des christlichen Glaubens für unser Handeln. Dabei geht es schon längst nicht mehr darum, Gott als Oberpolizisten zu rechtfertigen. Auch für die Moraltheologie gilt, dass die Autonomie des Menschen Grundlage seines moralischen Handelns ist. Der Rückgriff auf Gott darf ihm diese Freiheit nicht nehmen.

„Nicht ein göttlicher Normenkatalog, sondern die Vernunft ermöglicht es dem Menschen, das Humane zu erkennen und ihr sein Handeln in Freiheit zu unterwerfen“ (Alfons Auer).

Geht man von der menschenfreundlichen Botschaft Jesu aus, dann gibt es keine Konkurrenz zwischen der Freiheit des Menschen und dem Willen Gottes, sondern eine wechselseitige Bezogenheit. Nur die Autonomie (das Gewissen) eröffnet einen unmittelbaren Zugang zum Willen Gottes und der Rückgriff auf Gott lässt uns die menschliche Autonomie in ihrer Begrenztheit und Endlichkeit richtig verstehen. Dann gelingt es auch an die Stelle einer entmündigenden Ordnungsmoral eine befreiende Ethik zu setzen, wie wir sie bei Jesus finden.

„Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.“ (Mk 2, 27)

Das Fach Moraltheologie wird im Rahmen der Kooperation mit der Universität Vechta angeboten.

Auf den Internetseiten des Instituts für Katholische Theologie der Universität Vechta finden Sie weitere Informationen.